Anlässlich seines 150. Geburtstags widmet sich der Wingolfsbund im Leitartikel der Wingolfsblätter 4/2024 (143. Jahrgang, S. 8–14) dem facettenreichen Leben und Wirken Albert Schweitzers. Einst als persönliches Vorbild ganzer Schülergenerationen gefeiert, scheint der Friedensnobelpreisträger heute weitgehend in Vergessenheit geraten zu sein. Doch wer war dieser Mann, der als „ethischer Unternehmer“ ein Tropenhospital im äquatorialen Afrika aufbaute – ein Intellektueller mit handwerklichem Geschick, Vision und Durchsetzungskraft?
Der Artikel „Ad multos annos?” beleuchtet Schweitzers Wirken aus vielen Blickwinkeln: von seiner Herkunft und seinem politischen Denken über die tiefgreifenden Zäsuren in seinem Leben bis hin zu seinen vielfältigen Talenten als Theologe, Arzt, Musiker und Philosoph. Dabei wird Schweitzer nicht nur als moralische Instanz der Nachkriegszeit dargestellt, sondern auch als jemand, dessen Denken und Handeln überraschend modern wirken, beispielsweise wenn es um Unternehmensführung, Innovationsgeist oder die Übernahme globaler Verantwortung geht.
Besondere Aufmerksamkeit gilt Schweitzers ethischem Fundament, seinem persönlichen Einsatz in Lambarene sowie seiner gelebten Verbindung von Spiritualität und praktischer Hilfe. Mit Überschriften wie „Reflexion: Denken, Leben und Handeln”, „Innovation und Skepsis” oder „Das Leben Jesu und die Bedeutung der Worte ‚Folge mir nach‘” bietet der Beitrag zahlreiche Denkanstöße – nicht nur für Historiker, sondern auch für Führungspersönlichkeiten von heute.
Weiterlesen: Mitglieder des Wingolfsbundes finden die gesamte Ausgabe der Wingolfsblätter wie gewohnt auch auf der Wingolfsplattform. Ein Blick in diesen Artikel lohnt sich – gerade jetzt.
Foto (beschnitten): Anefo, CC0, via Wikimedia Commons